Es war eine Zeit, in der ich viel darüber lernte, wie Change-Programme funktionieren oder besser gesagt nicht funktionieren. Bis zur Jahrtausendwende waren Manager und ihre Berater noch davon überzeugt, dass man Haltung und Verhalten durch Vorgaben verändern kann. Die meisten Programme und Maßnahmen zur Veränderung einer Unternehmenskultur zeigten deshalb auch wenig Wirkung. Ebenso hat man die Bedeutung von organisationaler Energie unterschätzt.
Anfang der 2000er Jahre wurden bedeutende Fortschritte in der Neurowissenschaft gemacht, die das Verständnis vertieften, wie sich Denk- und Verhaltensmuster durch Wiederholung neurologisch verstärken. Auch wurde intensiv auf dem Feld der Neuropsychologie geforscht und die neu gewonnenen Erkenntnisse konnten in Transformationsprozessen angewendet werden. Auch erkannte man, dass die Dynamik innerhalb von Teams die Gesamtenergie einer Organisation stärken oder schwächen kann. Gerade in Unternehmen und Start-ups mit flachen Hierarchien, in denen auch die Führungskräfte in Teams integriert sind, ist organisationale Energie positiver Treiber oder limitierende Bremse.
Insgesamt war das eine Entwicklung, die weltweit neue Organisationsmodelle und neue Formen der Zusammenarbeit hervorbrachte. Für mich war es in vielen Bereichen eine Bestätigung meiner jahrelangen Erfahrungen, Thesen und praktischen Ansätze, die ich in zahlreiche Projekte und Coaching-Prozesse einbringen konnte.